AP 4.1 – Netztechnische Auswirkungen der Bereitstellung von Systemdienstleistungen durch verteilte Erzeugungsanlagen

Zielsetzung

Der durch EEG und KWKG getriebene Zubau von Erzeugungsanlagen verändert das Energieversorgungssystem maßgeblich. Wo vormals aus Netzsicht zentral gelegene Großkraftwerke mit Anschluss im Hoch- oder Höchstspannungsnetz zur Stromerzeugung eingesetzt wurden, findet zunehmend eine Erzeugung durch kleinere, dezentral im Nieder- und Mittelspannungsnetz angeschlossene Anlagen statt.

In Arbeitspaket 4.1 werden die netztechnischen Auswirkungen einer durch dezentrale Erzeugungsanlagen geleisteten Bereitstellung von Wirkleistung und Systemdienstleistungen untersucht. Wesentliches Ziel ist somit die Beantwortung der Frage, inwieweit dezentrale Erzeugungsanlagen die bisherigen Aufgaben der Großkraftwerke für das Gesamtsystem übernehmen können. Im Fokus stehen hierbei Netzengpässe, die stationäre Spannungshaltung sowie die Frequenzstabilität. Im Einzelnen sollen Beiträge zur Beantwortung der folgenden ragestellungen erarbeitet werden:

Methodik

Kern der Arbeiten in Arbeitspaket 4.1 ist der Aufbau eines Spannungsebenen übergreifenden Systemmodells. Dieses Modell bildet neben dem kontinentaleuropäischen Verbundnetz der Höchstspannungsebene und den zugehörigen Strommärkten auch an einzelnen Netzknoten detailliert das unterlagerte Verteilnetz der Hoch- und Mittelspannungsebene ab (siehe Bild 1). Darüber hinaus sind Modelle der Primär- und Sekundärregler, der Großkraftwerke und ihrer Generatoren sowie der sonstigen Erzeugungsanlagen hinterlegt. Das Modell ermöglicht so sowohl stationäre Netzberechnungen als auch quasistationäre Simulationen der Frequenzausgleichsvorgänge im Zeitbereich. Zur Ermittlung der notwendigen Eingangsgrößen dient in beiden Fällen die vorgelagerte Simulation der Wirk- und Regelleistungsmärkte.

Innerhalb dieses Systemmodells werden die im Projekt teilprojektübergreifend entwickelten Szenarien umgesetzt und die Ergebnisse im Hinblick auf die Forschungsfragen analysiert

Spannungsebenen übergreifendes Netzmodell

Bild 1: Spannungsebenen übergreifendes Netzmodel

Ergebnisse

Im bisherigen Projektverlauf wurden die benötigten Modelle entwickelt und die Szenarienumgebung der Teilprojekte 1–4 definiert. Diese Umgebung und die konzeptionelle Kopplung der Simulationen im Verteil- und Übertragungsnetz der Teilprojekte 1–4 ermöglichen zwischen den Teilprojekten übertragbare Ergebnisse.

Publikationen

Ansprechpartner

Prof. Dr.-Ing. habil. Lutz Hofmann
hofmann@iee.uni-hannover.de